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In seiner komfortablen Untermietwohnung auf der Upper West Side, einem hübschen Duplex im ersten und zweiten Stock mit hohen Räumen und einer Bibliothek, die jedem größte Hochachtung vor den Eigentümern abnötigte, saß Professor Malik Solanka vor einem Glas rotem Geyserville-Zinfandel und trauerte. Der Entschluß fortzugehen war ausschließlich sein eigener gewesen; dennoch trauerte er seinem alten Leben nach. Was immer Eleanor am Telefon gesagt hatte, der Bruch war mit großer Sicherheit irreparabel. Solanka hatte sich niemals als Ausreißer oder Aufgeber empfunden, und dennoch hatte er mehr Häute abgestreift als eine Schlange. Heimat, Familie und nicht eine, sondern zwei Ehefrauen hatte er in seinem Kielwasser zurückgelassen. Und jetzt noch ein Kind. Vielleicht lag der Fehler darin, daß er seinen letzten Abgang als außergewöhnlich betrachtete. Die harte Wahrheit war vielleicht, daß er nicht gegen seine Natur, sondern ihren Befehlen entsprechend handelte. Wenn er nackt vor dem ungetrübten Spiegel der Wahrheit stand, dann war es dies, was er wirklich war.
Und doch glaubte er, wie Perry Pincus, ein guter Mensch zu sein. Auch die Frauen glaubten daran. Weil sie in ihm eine wild entschlossene Verpflichtung spürten, wie sie bei modernen Männern nur selten zu finden ist, hatten sich häufig Frauen in ihn verliebt, sich selbst - diese ach so informierten, übervorsichtigen Frauen! - mit dem Tempo überrascht, mit dem sie sich ins wirklich tiefe emotionale Wasser stürzten. Und er enttäuschte sie niemals. Er war freundlich, verständnisvoll, großzügig, clever, komisch, erwachsen, und der Sex war gut, war immer gut. Diesmal ist es für immer, dachten sie, weil sie sehen konnten, daß er das ebenfalls dachte; sie fühlten sich geliebt, respektiert, in Sicherheit. Er sagte ihnen - jeder seiner Frauen nacheinander -, daß es Freundschaft war, statt Familienbande, was er zu bieten hatte, und mehr als Freundschaft, Liebe. Das klang richtig. Also ließen sie ihre Schutzschilde und sich selbst entspannt in all dieses Gute fallen, ohne zu erkennen, wie er sich innerlich wand, in dieser schrecklichen Schraube des Zweifels, bis er eines Tages überschnappte und der Alien aus seinem Bauch hervorbrach, bewaffnet mit vielfachen scharfen Zahnreihen. Nie sahen sie das Ende kommen, bis es zu spät war. Sara, seine erste Frau, die mit der Begabung für anschauliche Sprache, formulierte es so: »Er kam mir vor wie ein Axtmörder.«
»Dein Problem ist«, sagte Sara nahe dem Ende ihres ersten Streites hitzig, »daß du im Grunde nur diese beschissenen Puppen liebst. Die Welt als leblose Miniatur, mehr kannst du nicht verkraften. Die Welt, die du erschaffen, wieder rückgängig machen und manipulieren kannst, mit Frauen, die niemals Widerworte geben, mit Frauen, die du nicht ficken mußt. Oder machst du sie inzwischen mit Mösen, Mösen aus Holz, Mösen aus Gummi, beschissenen aufblasbaren Mösen, Mösen, die quietschen wie Ballons, wenn du in sie hinein und wieder hinaus gleitest; hast du irgendwo in einem Schuppen vielleicht einen Harem aus lebensgroßen Fick-Puppen versteckt, werden sie so was finden, wenn du eines Tages wegen Vergewaltigung und Zerstückelung einer goldhaarigen Achtjährigen verhaftet wirst, einer armen, beschissenen lebenden Puppe, mit der du gespielt und die du dann weggeworfen hast? Sie werden ihren Schuh in einer Hecke finden, im Fernsehen die Beschreibung eines Minivans verbreiten, und ich werde das sehen, und du wirst nicht zu Hause sein, und ich werde denken, mein Gott, ich kenne diesen Van, das ist der Wagen, in dem er diese verdammten Puppen zu seinen perversen Ich-zeig-dir-meine-Puppe, wenn-du-mir-deine-zeigst-Versammlungen fährt. Ich werde die Ehefrau sein, die von nichts gewußt hat. Ich werde die verdammte kuhäugige Ehefrau sein, die gezwungen ist, dich im Fernsehen zu verteidigen, nur um mich selbst zu verteidigen, meine eigene, unvorstellbare Dummheit, denn schließlich habe ich dich ja gewählt.«
Das Leben ist Wut, hatte er gedacht. Die Wut - sexuell, ödipal, politisch, magisch, brutal - treibt uns zu exquisiten Höhen und in brutalste Tiefen. Aus furia entsteht Schöpfung, Inspiration, Originalität, Leidenschaft, aber auch Gewalt, Schmerz, pure, furchtlose Zerstörung, das Austeilen und Einstecken von Schlägen, von denen wir uns nie wieder erholen. Die Furien verfolgen uns; Shiva tanzt seinen furiosen Tanz, um zu erschaffen und um zu zerstören. Aber lassen wir die Götter! Sara, wie sie ihn beschimpft, repräsentiert den menschlichen Geist in seiner reinsten, am wenigsten sozialisierten Form. Das ist es, was wir sind, was zu verbergen wir uns bemühen - das angsteinflößende menschliche Tier in uns, den exaltierten, transzendenten, selbstzerstörerischen, entfesselten Herrn der Schöpfung. Wir erheben einander zu den Höhen der Freude. Wir reißen einander in verdammte Stücke.
Ihr Name war Lear, Sara Jane Lear, irgendwie eine entfernte Verwandte des Schriftstellers und Aquarellmalers, aber es war nicht die Spur von dem unsterblichen Nonsens des alten Edward in ihr zu finden. Wie nett, Sara Lear zu kennen, die bändeweise Wissen in ihrem Kopf gespeichert hat! Manche halten sie für ziemlich merkwürdig, aber ich finde sie sehr nett. Der abgewandelte Text löste nicht mal die Andeutung eines Lächelns aus. »Stell dir vor, wie oft Leute genau diese Worte zitiert haben, und du wirst mir nicht böse sein, wenn ich nicht beeindruckt bin.« Sie war etwa ein Jahr älter als er und schrieb an einer Doktorarbeit über Joyce und den französischen nouveau roman. In ihrer Wohnung an der Chesterton Road, die im zweiten Stock lag, war es die Liebe - die rückblickend eher wie Angst wirkte, ein gegenseitiges Klammern an den Rettungsring des anderen, während man in der Einsamkeit der über Zwanzigjährigen ertrank -, die bewirkte, daß er sich zweimal durch Finnegans Wake quälte. Außerdem durch die trockenen Seiten von Sarraute, Robbe-Grillet und Butor. Wenn er voll Elend von den Haufen ihrer langatmigen, obskuren Sätze aufblickte, entdeckte er, daß sie ihn vom anderen Armsessel aus beobachtete, ihm diese kantige Teufelsmaske von einem Gesicht zuwandte, schön, aber unergründlich. Die Fenland-Lady mit den unergründlichen Augen. Er vermochte ihren Ausdruck nicht zu deuten. Es hätte Verachtung sein können.
Sie heirateten zu schnell und gedankenlos und fühlten sich durch diesen Fehler sofort in einer Falle. Dennoch blieben sie sieben elende Jahre lang zusammen. Als er später Eleanor Masters seine Lebensgeschichte erzählte, schilderte Solanka seine erste Frau als die mit den Aussteigerstrategien, den Spieler, der sich am wahrscheinlichsten aus dem Spiel zurückziehen würde. »Sie hat schon früh alles aufgegeben, was sie am heißesten begehrte. Bevor sie feststellte, daß sie es nicht schaffte.« Sara war die hervorragendste Schauspielerin des Uni-Theaters ihrer Generation gewesen, aber dabei hatte sie es belassen und Theaterschminke sowie Zuschauermenge ohne ein Wort des Bedauerns hinter sich gelassen. Später sollte sie auch ihre Doktorarbeit aufgeben und einen Job in der Werbung annehmen, aus dem Kokon ihrer Blaustrumpfgarderobe auftauchen und hinreißende Schmetterlingsflügel entfalten. Das war kurz nachdem ihre Ehe beendet wurde. Als Solanka das herausfand, war er vorübergehend wütend. All das mühevolle Lesen vergebens. Und nicht nur das Lesen. »Ihr zuliebe«, tobte er Eleanor gegenüber, »hab ich mir Letztes Jahr in Marienbad dreimal an einem Tag angesehen. Ein ganzes Wochenende haben wir damit verbracht, das verdammte Streichholzspiel auszuprobieren, das sie da spielen. Du wirst nicht gewinnen, das weißt du. - Wenn du nicht verlieren kannst, ist es kein Spiel. - 0 doch, ich kann verlieren, aber ich tu’s eben nicht. Dieses Spiel. Sie ist schuld daran, daß es mir immer noch im Kopf herumspukt, während sie auf und davon ist zum Universum des Was man hat, kann man auch zeigen. Ich sitze hier, umgeben von den verdammten couloirs der französischen Literatur, und sie sitzt in einem Jill-Sander-Business-Kostüm in einem Eckbüro im achtundvierzigsten Stock an der Sixth Avenue, wo sie, daran besteht kein Zweifel, ein paar ganz dicke Dollars einsteckt.«
»Ja, aber nur für’s Protokoll: Du hast sie verlassen«, betonte Eleanor. »Du hast eine Neue gefunden und Sara dafür eingetauscht: hast sie eiskalt und ohne Erklärung sitzenlassen. Und das ist die große, unerklärliche Frage über die Liebe, gestellt von deiner Queen Lear: Was in aller Welt hast du dir dabei gedacht? Außerdem hast du eine Retourkutsche gekriegt, als die nächste, die wagnerische Walküre mit der Harley, dir wegen welchem Komponisten den Laufpaß gegeben hat?« Sie kannte die Antwort nur zu gut, aber es war eine Geschichte, die beide genossen. »Dieser Scheiß-Rummenigge.« Solanka grinste, wurde wieder ruhiger. »Sie hat als Assistentin bei einem seiner Werke für drei Orchester und einen Sherman-Panzer mitgearbeitet, und hinterher schickte er ihr ein Telegramm. Bitte enthalte dich jeglicher sexuellen Kontakte, bis wir das feste Band erforschen können, das ganz offensichtlich zwischen uns besteht. Und am nächsten Tag eine Fahrkarte nach München, und sie verschwand jahrelang im Schwarzwald. Aber glücklich war sie nicht«, ergänzte er. »Wußte nie, wann es ihr gutging, verstehst du?« Als Solanka Eleanor verließ, fügte sie diesen Überlegungen ein bitteres Postskriptum an. »Eigentlich würde ich gern ihre Seite dieser Geschichten hören«, sagte sie bei einem schwierigen Telefongespräch. »Vielleicht warst du ja von Anfang an ein kaltherziges Schwein.«
Malik Solanka, der sich ganz allein zu einer spätabendlichen Kieslowski-Doppelvorstellung an der Lincoln Plaza begab, versuchte sich sein Leben als Dekalog-Film vorzustellen. Einen Kurzfilm über Fahnenflucht. Welche Gebote konnte man anführen, um diese Story zu illustrieren oder, wie der Kieslowski-Experte es ausdrückte, der die Episoden der letzten Woche einführte, um sie zu interpretieren? Es gab zahlreiche Gebote gegen die Sünden unzulässigen Verhaltens. Begehrlichkeit, Ehebruch, Wollust, diese Dinge wurden anathematisiert. Aber gab es auch Gesetze gegen die Sünden des unzulässigen Enthaltens? Du Sollst Kein Ewig Abwesender Vater Sein. Und Wenn Man Es Recht Bedenkt, Du Sollst Nicht Ohne Verdammt Triftigen Grund Aus Deinem Leben Scheiden, Junge, und Was Du Bis Jetzt Zu Bieten Hast, Ist Nicht Mal Annähernd Gut Genug. Was Hast Du Dir Gedacht? Daß Du Gottverdammt Alles Tun Kannst, Was Du Willst? Wofür Zum Teufel Hältst Du Dich: Hugh Hefner? Den Dalai Lama? Donald Trump? Was Für Ein Spielchen Treibst Du Da? He, Mann? He???
Sara Lear ist vermutlich genau hier in der Stadt, dachte er. Sie mußte jetzt Ende der Fünfziger sein, ein großes Tier mit dickem Portefeuille, den geheimen Reservierungsnummern für Pastis und Nobu und einem Wochenendhaus südlich des Highways in, äh, Amagansett. Dem Himmel sei Dank, daß er es nicht nötig hatte, sie aufzuspüren, aufzusuchen, ihr zur Wahl ihrer Lebensumstände zu gratulieren. Wie sie da triumphiert hätte! Denn sie hatten lange genug gelebt, um Zeuge des absoluten Siegeszugs der Werbung zu sein. Damals, in den Siebzigern, als Sara das ernsthafte Leben für das frivole aufgab, galt die Arbeit in der Werbung für ein wenig anrüchig. Man bekannte sich Freunden gegenüber nur mit gesenkter Stimme und niedergeschlagenen Augen dazu. Werbung war ein Gaunertrick, ein Betrug, der berüchtigte Feind des Versprechens. Sie war - gräßlicher Gedanke in jener Zeit - unverblümt kapitalistisch. Waren zu verkaufen war gewöhnlich. Jetzt wollten alle - berühmte Schriftsteller, große Maler, Architekten, Politiker - das Spiel mitspielen. Geheilte Alkoholiker priesen Schnaps an. Alle und alles war zu verkaufen.
Reklamen waren zu Kolossen geworden, kletterten wie King Kong die Hauswände empor. Und mehr noch, sie wurden geliebt. Wenn er vor dem Fernseher saß, schaltete Solanka bei der Werbung immer noch den Ton ab, während andere ihn, dessen war er sicher, noch lauter stellten. Die Girls in den Werbespots - Esther, Bridget, Elizabeth, Halle, Gisele, Tyra, Isis, Aphrodite, Kate - waren begehrenswerter als die Schauspielerinnen in den Filmen dazwischen; verdammt, die guys in den Werbespots - Mark Vanderloo, Marcus Schenkenberg, Marcus Aurelius, Marcus Antonius, Marky Mark - waren begehrenswerter als die Schauspielerinnen in den Filmen. Und ebenso, wie sie den Traum von einem vollkommen schönen Amerika boten, in dem alle Frauen babies und alle Männer Marks waren, nachdem sie ihren eigentlichen Zweck, Pizzas, sportliche Jeeps und I Cant Believe It’s Not Butter zu verkaufen, erfüllt hatten, über das Geld-Management und das neue Ditditdit der Dotcoms hinaus, linderten die Commercials Amerikas Schmerz, seinen Kopfschmerz, seinen Bauchschmerz, seinen Herzschmerz, seine Einsamkeit, den Schmerz des Babyseins und des Alters, des Elternseins und des Kindseins, den Schmerz des Mannseins und den Schmerz der Frauen, den Schmerz des Erfolgs und den des Versagens, den guten Schmerz der Sportler und den schlimmen Schmerz der Schuldigen, die Qual der Einsamkeit und der Ignoranz, die nadelscharfe Folter der Städte und die stumpfe, wahnsinnige Pein der Ebenen, den Schmerz, zu wünschen, ohne zu wissen, was gewünscht wurde, die Agonie der heulenden Leere in jedem zusehenden, halbwachen Individuum. Kein Wunder, daß die Werbung beliebt war. Sie machte alles besser. Sie zeigte einem den Weg. Sie war nicht Teil des Problems. Sie löste die Probleme.
Sogar in Professor Solankas Haus wohnte ein Werbetexter. Er trug rote Hosenträger und Hathaway-Hemden und rauchte sogar Pfeife. Er hatte sich erst am Nachmittag bei den Briefkästen im Vestibül vorgestellt, wobei er einen Satz aufgerollter Layouts in der Hand hielt. (Was ist mit Solankas Einsamkeit, fragte sich der Professor in Gedanken, daß sich seine Nachbarn verpflichtet fühlten, sie zu stören?) »Mark Skywalker, vom Planeten Tatooine.«
Wie auch immer, hätte Perry Pincus vermutlich gesagt. Solanka war nicht interessiert an diesem fliegengeschmückten, bebrillten, eindeutig Jedi-Ritter-unähnlichen jungen Mann, und als ehemaliger Science-Fiction-Fan verachtete er die primitiven Weltraumseifenopern von Star Wars. Aber er hatte inzwischen gelernt, in New York niemals mit Selbsterfindungen zu streiten. Außerdem hatte er gelernt, den Professor zu unterschlagen, sobald er gezwungen war, sich selbst vorzustellen. Bildung verärgerte die Menschen, und Förmlichkeiten waren eine Form der Vorteilsnahme durch Titel. Dies war das Land der Diminuitive. Selbst die Geschäfte und Restaurants wurden schnell familiär. Gleich um die Ecke gab es Andy’s, Bennie’s, Josie’s, Gabrielas, Vinnie’s, Freddie & Pepper’s. Er hatte das Land der Zurückhaltung, des Understatement und des Ungesagten hinter sich gelassen, und das war im großen ganzen gut so. Bei Hana’s (medizinische Artikel) konnte man einfach in den Laden gehen und einen BRUSTAMPUTATIONS-BH kaufen. Das Unaussprechliche stand da in fußhohen roten Buchstaben im Schaufenster. Jedenfalls antwortete er ganz neutral »Solly Solanka« und überraschte sich selbst damit, daß er den ungeliebten Spitznamen gebrauchte; woraufhin Skywalker die Stirn runzelte. »Sind Sie ein landsman?« Das war ein Wort, das Solanka unbekannt war; er sprach es aus und entschuldigte sich dafür. Skywalker nickte. »Ich dachte, vielleicht wegen dem Solly. Außerdem, entschuldigen Sie, ein wenig wegen Ihrer Nase.« Die Bedeutung des unbekannten Ausdrucks wurde in diesem Zusammenhang schnell klar und regte eine interessante Frage an, die zu stellen Solanka sich jedoch enthielt: Gab es in Tatooine denn auch Juden?
»Sie sind Brite, nicht wahr?« fuhr Skywalker fort. (Solanka stieg nicht in die postkolonialen, migrationalen Feinheiten ein.) »Das hat Mila mir gesagt. Tun Sie mir einen Gefallen. Sehen Sie sich die hier an.« Mila war offenbar die junge Kaiserin der Straße. Mit Vergnügen bemerkte Solanka die Euphonie ihrer beider Namen. Mila, Malik. Wenn die junge Frau die entdeckte, würde sie bestimmt nicht der Versuchung widerstehen können, sie ihm gegenüber zu erwähnen. Und er würde gezwungen sein, auf das Offensichtliche hinzuweisen, nämlich daß Laute keine Bedeutung hatten und daß dies nur ein interlinguales Echo sei, aus dem nichts, schon gar nicht eine menschliche Verbindung, entstehen mußte. Der junge Werbemann hatte die Layouts entrollt und auf dem Tisch im Vestibül ausgebreitet. »Ich möchte Ihre ehrliche Meinung«, erklärte Skywalker. »Es ist eine Corporate-Image-Werbung.« Die Layouts zeigten doppelseitige Bilder berühmter Großstadt-Skylines bei Sonnenuntergang. Da er nicht wußte, wie er reagieren sollte, machte Solanka eine unbestimmte Geste. »Die Copy-Line«, soufflierte ihm Skywalker. »Ist die okay?« Alle Bilder trugen dieselbe Überschrift. IN DER AMERICAN EXPRESS INTERNATIONAL BANKING CORPORATION GEHT DIE SONNE NICHT UNTER. »Gut. Wirklich gut«, sagte Solanka, ohne zu wissen, ob sie wirklich gut, mittelmäßig oder miserabel waren. Vermutlich war irgendwo auf der Welt immer ein American-Express-Büro offen, deswegen traf die Aussage wahrscheinlich zu, obwohl es zweifelhaft schien, daß es für einen Menschen in, sagen wir, London nützlich war, zu wissen, daß die Banken in Los Angeles noch geöffnet waren. Das alles behielt er jedoch für sich und machte eine, wie er hoffte, verständnisvolle, zustimmende Miene. Aber Skywalker wollte eindeutig mehr. »Als Brite«, bohrte er, »würden Sie sagen, daß die Briten beleidigt sein würden?«
Das war wirklich rätselhaft. »Wegen des britischen Empire, meine ich. In dem die Sonne nicht untergeht. Es soll keine Beleidigung sein. Das muß ich ganz sicher wissen. Daß die Line nicht als Beleidigung der glorreichen Vergangenheit Ihres Landes aufgefaßt wird.« Professor Solanka spürte, wie ein mächtiger Zorn in seiner Brust aufstieg. Er empfand den dringenden Wunsch, diesen Kerl mit dem idiotischen Aliasnamen anzuschreien, ihn zu beschimpfen und vielleicht sogar tatsächlich zu ohrfeigen. Es kostete ihn viel Mühe, sich zusammenzunehmen und dem ernsten jungen Mark in seiner David-Ogilvy-Klon-Aufmachung gelassenen Tones beruhigend zu versichern, daß selbst die rotgesichtigsten Colonels in England sich über diese banale Formulierung nicht aufregen würden. Dann eilte er in seine Wohnung zurück, machte mit klopfendem Herzen die Tür zu, lehnte sich an die Wand, schloß die Augen, rang nach Luft und zitterte. Ja, das war die Kehrseite der Medaille seiner neuen Hallo-wie-geht’s-, rundheraus-, direkt-ins-Gesicht-, BRUSTAMPUTATIONS-BH-Umgebung: diese neue, kulturelle Hyperempfindlichkeit, diese fast pathologische Angst, beleidigend zu wirken. Okay, er wußte das, jeder wußte das, aber das war nicht der springende Punkt. Der springende Punkt war: Woher kam dieser heftige Zorn? Warum wurde er immer wieder urplötzlich von Wutanfällen heimgesucht, die fast stärker waren als seine Selbstbeherrschung?
Er nahm eine kalte Dusche. Dann legte er sich für zwei Stunden ins verdunkelte Schlafzimmer, mit eingeschalteter Klimaanlage und laufendem Deckenventilator gegen die Hitze und die Luftfeuchtigkeit. Seine Atmung zu kontrollieren half ein wenig, außerdem benutzte er Visualisierungs-Techniken, um sich zu entspannen. Er stellte sich die Wut als lebendes Objekt vor, einen weichen, dunklen, pulsierenden Klumpen, und malte in Gedanken ein rotes Dreieck um ihn herum. Dann machte er das Dreieck immer kleiner, bis der Klumpen endlich verschwand. Das funktionierte. Der Herzschlag wurde wieder normal. Er schaltete den Schlafzimmer-Fernseher ein, ein surrendes und klapperndes altes Monstrum von Apparat aus einer früheren Generation der Technik, und sah El Duque am Abschlag zu, beobachtete seinen verblüffenden, hyperbolischen Wurf. Der Werfer krümmte sich zusammen, bis seine Nase fast das Knie berührte, und entrollte sich dann wie eine Peitsche. Selbst in dieser unberechenbaren, fast panischen Zeit in der Bronx strahlte Hernandez Ruhe aus. Professor Solanka machte den Fehler, kurz auf CNN zu schalten, wo sich wieder mal alles um Eliän drehte. Professor Solanka wurde übel von dem ewigen Bedürfnis der Menschen nach Totems. Ein kleiner Junge war durch einen Rettungsring im Meer gerettet worden, seine Mutter war ertrunken, und sofort hatte die religiöse Hysterie eingesetzt. Die tote Mutter war fast so etwas wie eine Marienfigur geworden, und es gab Poster, auf denen ELIAN, RETTE UNS stand. Der Kult, geboren aus Miamis dringendem Bedürfnis nach Dämonologie - nach der Castro, der Teufel, Hannibal-the-Cannibal Castro, den Jungen lebendig verschlingen, seine unsterbliche Seele herausreißen und sie mit ein paar Fava-Bohnen und einem Glas Rotwein hinunterspülen würde ließ auch sofort eine Priesterschaft entstehen. Der gräßliche, auf die Medien fixierte Onkel war der gesalbte Papst des Elianismo, und seine Tochter, die arme Marisleysis mit ihrer nervlichen Erschöpfung, war genau der Typ, der schon bald damit beginnen würde, die ersten Wundertaten des Siebenjährigen zu bezeugen. Sogar ein Fischer war beteiligt. Und natürlich Apostel, die das Wort verbreiteten: der Fotograf, der in Eliäns Schlafzimmer wohnte, die TV-Filmleute, die mit Verträgen winkten, Verlagshäuser, die das gleiche taten, CNN selbst und all die anderen Nachrichtenteams mit ihren Uplink-Schüsseln und pelzigen Mikros. In Kuba wurde der kleine Junge inzwischen in ein ganz anderes Totem verwandelt. Eine sterbende Revolution, eine Revolution der Alten und Struppigbärtigen beschlagnahmte das Kind als Beweis für ihre wiedergefundene Jugend. In dieser Version wurde der aus dem Wasser emporsteigende Eliän zum Inbegriff der Unsterblichkeit der Revolution: eine Lüge. Fidel, der uralte Fidel, hielt endlose Reden mit einer Eliän-Maske vor dem Gesicht.
Juan Miguel Gonzalez, der Vater, blieb lange in seiner Heimatstadt Cärdenas und sagte wenig. Er wolle seinen Sohn zurückhaben, sagte er, was vielleicht würdevoll war und vielleicht genug. Professor Solanka, der überlegte, was er selbst tun würde, wenn seine Onkels und Cousins sich zwischen ihn und Asmaan stellen würden, zerbrach dabei einen Bleistift. Dann schaltete er wieder auf das Baseballspiel zurück, aber es war zu spät. El Duque, selbst ein Kuba-Flüchtling, würde Solankas Meinung in diesem Fall nicht teilen. Diese Meinung, in der Asmaan Solanka und Eliän Gonzalez miteinander verschmolzen, brachte ihn wieder einmal in Rage und wies ihn daraufhin, daß sich in seinem eigenen Fall keine Verwandten zwischen Solanka und seinen Sohn zu stellen brauchten. Weil er den Bruch ganz ohne Hilfe von außen bewirkt hatte. Während in ihm die hilflose Wut aufstieg, griff er wieder einmal auf seine erprobte Technik der Sublimierung zurück und lenkte den Zorn nach außen, auf den ideologisch übergeschnappten Miami-Mob, verwandelt durch Erfahrung in das, was diese Leute selbst am meisten haßten. Die Flucht vor der Bigotterie hatte sie in Bigotte verwandelt. Sie schrien Journalisten an, beschimpften Politiker, die anderer Meinung waren als sie, schüttelten die Fäuste gegen vorüberfahrende Autos. Sie sprachen vom Übel der Gehirnwäsche, während auch ihre eigenen Gehirne eindeutig verschmutzt waren. »Nicht Waschen, sondern Verschmutzen«, schrie Solanka sogar unwillkürlich dem kubanischen Werfer im Fernsehen zu. »Ihr seid doch alle von eurem Leben verschmutzt. Und dieser kleine Junge auf der Schaukel, während sich hundert Kameraobjektive an seiner Verwirrung delektieren, was erzählt ihr ihm über seinen Vater?« Wieder einmal mußte er alles durchleiden: das Zittern, das Hämmern, das Luftschnappen, die Dusche, die Dunkelheit, das Atmen, die Visualisierung. Keine Drogen; die hatte er sich selbst verboten, genau wie er die Seelenklempner mied. Der Gangster Tony Soprano mochte zu einem Seelenklempner gehen, aber scheiß drauf, der war Fiktion. Psychoanalyse und Chemie kamen ihm vor wie Betrug. Wenn das Duell wirklich gewonnen, wenn der Dämon, der Besitz von ihm ergriffen hatte, auf die Matte und zur Hölle geschickt werden sollte, mußten nur sie beide den Kampf austragen, splitternackt, hemmungslos und mit bloßen Fäusten, einen Kampf auf Leben und Tod.
Es war schon dunkel, als Malik Solanka sich bereit fühlte, die Wohnung zu verlassen. Aufgewühlt, nach außen hin jedoch flott und munter, machte er sich auf den Weg zur Kieslowski-Doppelvorstellung. Wäre er ein Veteran des Vietnamkrieges oder auch nur ein Reporter gewesen, der zuviel im Leben mitangesehen hatte, wäre sein Verhalten jederzeit für verständlich gehalten worden. Wenn Jack Rhinehart, ein amerikanischer Dichter und Kriegskorrespondent, den er seit zwanzig Jahren kannte, von einem klingelnden Telefon aus dem Schlaf gerissen wurde, zertrümmerte er den Apparat noch heute. Er konnte nicht anders und war noch halb im Schlaf, wenn er das tat. Jack verschliß eine Menge Telefone, akzeptierte aber sein Schicksal. Er war kriegsversehrt und konnte von Glück sagen, daß es nicht schlimmer war. Aber der einzige Krieg, den Professor Solanka ausgefochten hatte, war das Leben selbst, und das Leben war freundlich zu ihm gewesen. Er hatte Geld und das, was die meisten Leute für eine ideale Familie hielten. Sowohl seine Frau als auch sein Sohn waren Ausnahmemenschen. Und doch hatte er mitten in der Nacht in der Küche gesessen und Mordgedanken gehegt; an echten Mord gedacht, nicht metaphorischen. Sogar ein Tranchiermesser hatte er mit nach oben genommen und eine schreckliche, betäubte Minute lang vor dem Körper seiner schlafenden Frau gestanden. Dann wandte er sich ab, schlief im Gästezimmer, packte am anderen Morgen die Koffer und nahm die erste Maschine nach New York, ohne einen Grund dafür anzugeben. Was geschehen war, entbehrte jeglicher Logik. Er mußte einen Ozean, mindestens einen Ozean zwischen sich und das bringen, was er beinah getan hätte. Also war Miss Mila, die Kaiserin der West Seventieth Street, näher an die Wahrheit herangekommen, als sie wußte. Als sie jemals erfahren durfte.
Im Kino stand er, in sich selbst vertieft, in der Warteschlange. Dann ertönte unmittelbar hinter seinem rechten Ohr, unanständig laut, die Stimme eines jungen Mannes, der, ohne Rücksicht darauf, wer mithören konnte, seinem Begleiter und somit der ganzen Schlange und der Stadt seine Geschichte erzählte. In der Metropole leben bedeutete die Erkenntnis, daß das Außergewöhnliche genauso gewöhnlich wie Diätlimo, daß die Anomalität Popcorn-Norm war: »Also hab ich sie schließlich angerufen, und ich, so etwa, hi, Mom, waslos, und sie dann, willste wissen, wer hier, genau hier in diesem Kaff, heut abend ißt, wer hier, genau hier den Falschen Hasen deiner Mutter ißt? Der Nikolaus, der ißt bei mir. Der Nikolaus sitzt genau da, oben am Tisch, wo dein Vater, das Stinktier, seinen verkackten Affenarsch immer hingepflanzt hat. Das schwöre ich bei Gott. Ich meine, es ist drei Uhr nachmittags, und die Alte ist schon hinüber. Das hat sie gesagt, Wort für beschissenes Wort. Der Nikolaus. Und ich also, klar, Mom, und wo sitzt Jesus? Und sie dann wieder, das ist immer noch Mister Jesus Christus für dich, junger Mann, und ich sage dir, daß Mister Jesus H. Christ sich über den Fisch hermacht. Also, das war mehr, als ich verkraften konnte, also ich, Ciao, Mom, grüß die Herren von mir, und ein frohes.« Und neben der männlichen Stimme ertönte das harte, gräßliche Lachen einer Frau. HA-ha-ha-HA.
An diesem Punkt hätten sich in einem Woody-Allen-Film (ein Teil von Ehemänner und Ehefrauen war tatsächlich in Solankas Untermietwohnung gedreht worden) die Zuschauer ins Gespräch gemischt, Partei ergriffen, persönliche Histörchen erzählt, um mit der, die sie gerade gehört hatten, zu konkurrieren oder sie sogar zu übertrumpfen und Beispiele für die Monologe der zornigen, verrückten Mutter beim späten Bergman, bei Ozu und Sirk zu suchen. In einem Woody-Allen-Film wären jetzt Noam Chomsky, Marshall McLuhan oder heutzutage wohl Gurumayi oder Deepak Chopra hinter einer Topfpalme hervorgekommen, um mit ein paar Worten einen salbungsvollen, geschliffenen Kommentar abzugeben. Die Misere der Mutter wäre kurz das Thema einer verzweifelten Woody-Überlegung gewesen - war sie den ganzen Tag geistesgestört, oder nur zu den Mahlzeiten? Welche Medikamente bekam sie, und waren die Nebenwirkungen auch richtig auf dem Fläschchen angegeben? Was bedeutete es, daß sie eventuell vorhatte, mit nicht nur einer, sondern gleich zwei großen Ikonen herumzuspielen? Was würde Freud zu diesem außergewöhnlichen Sextrio sagen? Was sagte das gleichermaßen große Bedürfnis dieser Frau nach geschenkverpackten Besitztümern und der Rettung ihrer unsterblichen Seele über sie aus? Was sagte es über Amerika aus?
Außerdem, wenn da richtige Männer bei ihr im Zimmer saßen, wer waren sie? Etwa Killer auf der Flucht, die sich in der Küche dieser armen, bourbondurchtränkten Lady versteckten? War sie tatsächlich in Gefahr? Andererseits sollten wir als tolerante Denker nicht auch wenigstens theoretisch die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß ein echtes doppeltes Wunder geschehen war? Und wenn, was für Weihnachtsgeschenke würde sich Jesus vom Nikolaus wünschen? Und, okay, der Sohn Gottes hatte sich auf den Thunfisch gestürzt, aber würde der Falsche Hase für alle reichen?
All diesem hätte Mariel Hemingway sofort, aber gleichmütig Aufmerksamkeit geschenkt; um es dann ebenso schnell wieder zu vergessen. In einem Woody-Allen-Film wäre die Szene in Schwarzweiß gedreht worden, diesem unrealistischsten aller Verfahren, das zum Symbol für Realismus, Integrität und Kunst geworden war. Aber die Welt besitzt Farbe und ein besseres Drehbuch als die Filme. Malik Solanka wandte sich kurz entschlossen ab, öffnete den Mund, um zu protestieren, und stand vor Mila und ihrem Quarterback-Centurion von Boyfriend. Indem er an sie dachte, hatte er die beiden heraufbeschworen. Und hinter ihnen stand - lehnte, hockte, kauerte, posierte - der Rest der indolenten Vortreppentruppe.
Sie sahen hinreißend aus, das mußte Solanka zugeben; sie hatten sich ihrer alltäglichen Hilfiger-Uniform durch Häutung entledigt und zeigten einen ganz anderen, flotteren Stil, der auf Calvin Kleins klassischer weiß-brauner Sommermode basierte, und sie alle trugen trotz der Tageszeit Sonnenbrillen. In den Multiplexen lief eine Werbung, in der eine Gruppe modisch gekleideter Vampire - dank Buffy im Fernsehen waren Vampire total in - mit ihren Ray-Bans auf der Nase auf einer Düne saßen und auf den Sonnenaufgang warteten. Derjenige, der seine Sonnenbrille vergessen hatte, wurde gegrillt, als ihn die Sonnenstrahlen trafen, während seine Freunde, als er explodierte, mit entblößten Fangzähnen lachten. HA-ha-ha-HA. Vielleicht, dachte Professor Solanka, sind Mila & Co. Vampire, und ich bin der Tor ohne jeden Schutz. Nur daß das natürlich hieß, daß auch er ein Vampir war, ein Flüchtling vor dem Tod, und den Gesetzen der Zeit zu trotzen vermochte ... Mila nahm die Sonnenbrille ab, um ihm provokativ in die Augen zu sehen, und sofort erinnerte er sich wieder, wer das war, an den sie ihn erinnerte.
»Was sagt man dazu, es ist Mr. Garbo, der allein sein will«, sagte der wasserstoffblonde Centurion, boshaft andeutend, daß er auf alle Probleme gefaßt sei, die der verrückte alte Professor Solanka ihm in den Weg zu legen gedachte. Aber Malik war von Milas Blick gefangen. »O ja«, sagte er. »O ja, entschuldigen Sie, es ist das Braingirl. Entschuldigen Sie, aber das ist meine Puppe.« Der gigantische Centurion hielt dies für eine unverständliche und daher abzulehnende Antwort, und tatsächlich lag in Solankas Verhalten etwas, das mehr war als Überraschung; etwas Verärgertes, fast Feindseliges, etwas, das nahezu Abscheu signalisierte. »Nur mit der Ruhe, Greta«, sagte der kraftstrotzende junge Mann, legte die Innenfläche seiner riesigen Hand auf Solankas Brust und übte sehr starken Druck damit aus; Solanka stolperte rückwärts und prallte gegen eine Mauer.
Aber die junge Frau rief ihren Kampfhund zurück. »Schon gut, Ed. Wirklich, Eddie, alles in Ordnung!« In diesem Moment begann sich die Schlange zum Glück schnell vorwärts zu bewegen. Malik Solanka hastete nach vorn in den Zuschauerraum und nahm in einiger Entfernung von der Gruppe der Vampire Platz. Als die Lichter ausgingen, sah er quer über den voll besetzten Kunsttempel hinweg den durchdringenden Blick der grünen Augen auf sich gerichtet.